Hier noch mal eine Erklärung vom WZ-Hundezentrum von der Website:

 

 https://wzhundezentrum.de/portfolio-archive/der-autismusbegleithund/

 

Die Bezeichnung Autismusbegleithund ist erst seit etwa seit den 2010er Jahren in Deutschland bekannt. Vorher wurde ein Autismusbegleithund oft noch unter dem allgemeinen Namen Therapiehund abgegeben. Der Oberbegriff Therapiehund umfasst jedoch ganz verschiedene Arten von Therapiehunden mit teils sehr verschiedenen Spezialisierungen. Ein Autismusbegleithund hingegen muss viel mehr als ein klassischer Therapiehund leisten können. Ein Autismusbegleithund übernimmt auch Aufgaben aus dem Bereich der anderen Assistenzhunde. Das Besondere bei der Arbeit von einem Autismusbegleithund, im Vergleich zu anderen Assistenzhunden, ist die Arbeit in einer drei- Personen-Konstellation. Dies spielt gerade bei Kindern eine wesentliche Rolle. Bei einem Autismusbegleithund übernimmt regelmäßig eine dritte Person die Hauptverantwortung. Das können die Eltern oder eine andere Bezugsperson wie der Lebensgefährte sein. Diese Personen übernehmen die vollständige Verantwortung für den Hund. Es ist wichtig, dass der Hund zu allen Personen der Familie, gerade bei Kindern, ein gutes Verhältnis aufbaut. Jedoch liegt diese drei- Personen- Konstellation nicht immer vor. Je nach Art des Autismus kann auch der Autist selbst für den Assistenzhund verantwortlich sein. 

 

Personen mit Autismus leiden häufig an einem Oxytocin- Mangel im Blut. Dies hängt damit zusammen, dass bei Menschen mit Autismus eine Veränderung in dem Teil des Gehirns (Hypothalamus) festgestellt wurde, der für die Bildung von Oxytocin verantwortlich ist. Dies ist deswegen wichtig, da Oxytocin die Empathie vermittelt und das soziale Verhalten unter Individuen fördert. Ein Hund kann einem Autisten deswegen helfen, da der Hund analog, das heißt ohne verbale Sprache, kommuniziert. In seinen Handlungen ist der Hund dadurch viel berechenbarer, als Menschen es manchmal sind. Der Hund entwickelt außerdem eine soziale Unterstützung und Kontaktform mit dem Autisten, die wiederum zu einem besseren Selbstwertgefühl und einem Zusammengehörigkeitsgefühl führt. Das entsteht dadurch, dass sich der Hund individuell auf das Verhalten der jeweiligen Personen einstellen kann. Als Assistenzhund ist der Hund in der Lage die Motorik und auch das Vokabular des Menschen mit Autismus zu verbessern. Oft strengt sich der Hundehalter an, dem Hund klare Hörzeichen zu erteilen. Gerade Kinder sind dabei sehr bemüht auch neue Wörter oder für sie schwierige Wörter auszusprechen.

 

Hierbei gibt es nicht DEN Autismusbegleithund, sondern jeder Autismusbegleithund muss auf die speziellen Bedürfnisse seines zukünftigen Halters hin ausgebildet werden. In erster Linie soll ein Autismusbegleithund Schutz und Sicherheit für seinen Halter vermitteln. Hierbei kommen vielfältige Aufgaben aus dem Assistenzhundebereich in Frage. Vor Beginn der Ausbildung sollte also in enger Absprache ein gemeinsames Konzept entwickelt werden.

So kann ein Hund beispielsweise dahingehend trainiert werden, dass ein autistisches Kind mit einer Autismusleine mit dem Hund verbunden ist und die Eltern aber den Hund führen. So können beispielsweise Weglauftendenzen unterbunden werden. Über die Leine ist das Kind mit dem Hund an einem Geschirr verbunden. Sollte das Kind weglaufen wollen, kann der Hund sich einfach hinsetzen und so das Kind blockieren. Erfahrungsgemäß tritt der Wunsch wegzulaufen bei den Kindern deutlich weniger auf, wenn der Hund dabei ist, weil sie bei "ihrem" Hund bleiben wollen.

Ein weiteres Beispiel für eine Aufgabe eines Autismusbegleithundes ist das Führen durch Menschenmassen. Viele Autisten fühlen sich in großen Menschenmengen unwohl und werden dann schnell panisch und unsicher. Ein Autismusbegleithund kann darauf geschult werden, den Betroffenen durch die Menge durchzuführen, sodass sich der Autist nur auf den Hund konzentrieren muss. In Geschäften, z.B. an der Kasse, kann sich der Hund hinter den Menschen stellen und so eine Barriere zu anderen Kunden schaffen.

Dies sind nur wenige Beispiele, was ein Autismusbegleithund leisten kann. 

 

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