Du weißt, dass du ein "besonderes Kind" hast, wenn...
du Krankenhäuser statt Supermärkte vergleichst
du Spielzeuge als "Therapie" ansiehst
du jeden neuen Tag als Geschenk nimmst
wenn du deinem Kind zeigst, wie es Sachen AUS dem Schrank oder Bücherregal holen soll
Die Klamotten vom letzten Jahr noch passen
alles ein Lernprozess ist, statt nur Spaß
du dich freust, wenn dein Kind blubbert beim Safttrinken (Sprachtherapie),
Ketchup auf den Tisch schmiert (Ergotherapie)
oder sein Spielzeug schmeißt (Krankengymnastik)
du das Gefühl hast, dass du etwas vergessen hast an Tagen wo keine Termine anstehen
es dich ärgert, wenn Freunde mit "gesunden Kindern" meckern, das die EINE schlaflose Nacht hatten, als das Kind krank war
zu deinem Wortschatz Sachen gehören wie: FAS, ADD, VSD, CP, KG, Epi, DS, usw...
du den lang erwarteten Termin beim Facharzt wahrnimmst, obwohl du 40°C Fieber hast
wenn du ganz stolz erzählst, dass dein Kind mit 6 trocken ist
du beim Kinderarzt, Krankenhaus, Therapeuten mit Namen angesprochen wirst, ohne das sie auf die Karte gucken müssen
du genau die Größe und das Gewicht deines Kindes weisst
du mit allen Freunden telefonierst, wenn das Kind mit 2 Jahren zum ersten mal sitzt
du der alten Frau im Supermarkt ganz stolz erzählst, dass dein 4jähriges Kind gestern laufen gelernt hat
du langsam anfängst zu glauben, dass es wirklich Engel auf Erden gibt ...   

(Verfasser unbekannt, zitiert nach Mutter-Kind-Zentrum, Klinikum Ingolstadt)

Natürlich ist für uns Eltern das eigene Kind immer etwas ganz Besonderes und jedes Kind der Familie hat seinen eigenen Platz im Zusammenleben. In unseren Augen besitzt Mia keine Störung sondern eine Besonderheit. Mia hat ihre ganz eigene Art, Informationen aus ihrem Umfeld aufzunehmen und zu verarbeiten, als die Geschwister. Diese Anderserartigkeit ruft spezielle Bedürfnisse hervor, auf die wir uns als ganze Familie einstellen müssen und dieses eine der größten Herausforderung ist, die im Grunde all unsere Lebensbereiche berührt.

 

Natürlich erschwert das den Alltag. Wie andere Kinder mit Autismus, schläft auch Mia sehr wenig und benötiget  den ganzen Tag über ständige Überwachung. Essprobleme, Wutanfälle, Schwierigkeiten mit Neuem und Unvorhergesehenem, Geräusche, die sie beängstigen und andere die Mia nicht wahrnimmt, sind alltägliche Dinge mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, genau wie andere Familien mit einem autistischen Kind. Diese grosse und dauernde Belastung hat auch bei uns bereits und immer wieder zu Erschöpfungszuständen geführt.
Was es uns als Eltern dieses andere Leben besonders schwer macht, ist der dauernde Kampf für die Rechte von Mia.
Wir als Eltern...und viele betroffene Eltern sehen es genau so - wünschen sich gezielte Unterstützung in Form einer umfassenden und über das Therapeutische hinausgehende Autismusberatung. Doch leider ist diese mangels Verfügbarkeit oder aus finanziellen Gründen in vielen Fällen nicht erreichbar. So sind wir sehr auf ein Umfeld angewiesen, welches sich auf die spezielle Situation unserer Familie einstellt und einlässt. Wenn unsere Freunde, die Kindertagesstätte und später die Schule, aber auch Vereine und Institutionen mit Offenheit und Flexibilität der besonderen Situation begegnen, können sie unseren anspruchsvollen Alltag enorm erleichtern.  Diese gilt für alle Familien, die von der Autismus-Spektrums-Störung betroffen sind. Was uns schon oft entlastet ist ein wenig Entgegenkommen und Verständnis.
Familien und ihre Kindern mit Autismus können ein erfülltes, glückliches und qualitätvolles Familienleben führen. Allerdings ist dringend Hilfe, die ihrer Situation gerecht wird, eine absolute Vorraussetzung dafür.

 

Generell aber kann ich- als Mutter einer kleinen frühkindlichen Autistin sagen, dass unser Leben reicher geworden ist. Unsere Kleine lehrte uns Geduld, Kampfgeist, ein noch größeres Gerechtigkeitsdenken, _Dinge, nicht als selbstverständlich hinzunehmen und sie lehrte uns zu erkennen, wer unsere wahren Freunde sind...

Was wir auch lernten, ist, dass Mia- trotz ihrer Behinderung, ein glückliches Mädchen ist und dass wir- trotz aller Sorgen und Anstrengungen glückliche Eltern sind. Wir lernten noch mehr als zuvor, dankbar zu sein für die Kleinigkeiten. Mia hat unser aller Leben in der Familie bereichert und aus unserer großen Familie noch mehr denn je ein TEAM gemacht, das zusammenhält, wie es nur eben geht.

"Einer für alle und alle für einen"..... war schon immer unser Motto!

Nun haben wir noch ein weiteres:

"Ein Team ist nur so stark, wie sein schwächstes Glied!"

Durch unseren Zusammenhalt sind wir ein sehr STARKES TEAM!